Freitag, 4. September 2015

Einundvierzigster Schritt: Zweiter Anlauf, den Kleiderschrank zu reduzieren

Die Bananen gegessen - nicht auf Kleidung versessen
(Ich entschuldige mich für den Reim, aber die Metrik ist toll!)
Im Mai hatte ich meinen Kleiderschrank schon einmal auszusortieren begonnen und dabei festgestellt, dass sich einige Kleidungsstücke regelrecht an mich geklammert haben. Oder war ich es, der geklammert hatte? Nun, das lässt sich bei so engen Beziehungen ja häufig nicht so eindeutig sagen. Im Mai waren es 50 Stücke, die ich mir vorgenommen hatte, auszusortieren. Das war schon schwer. Heute habe ich mich dran gemacht, einfach die Stücke auszusortieren, an denen ich vor einem viertel Jahr noch so gehangen hatte oder auch ratlos war, wie ich mit ihnen umgehen sollte. Das waren einerseits Stücke, bei denen ich mir sagte, sie seien doch noch so gut und wären zu teuer gewesen, um sie einfach wegzugeben. Es fiel mir heute - im Gegensatz zu damals - total leicht, sie in die Kiste zu packen. Vielleicht, weil der Gedanke, dass gut und teuer ungetragen im Schrank um so viel schlechter ist als gut und teuer von jemandem getragen, der sich darüber freut und dem die Stücke helfen. Andererseits waren es Stücke, die persönlichen Bezug zu mir hatten, wie beispielsweise T-Shirts von Junggesellenabschieden. Die trug ich einmal, vielleicht noch am Folgetag des Abschiedsabends, weil ich zu fertig war, um mich umzuziehen, aber das war's dann auch schon. Hier half mir Dennis mit ein paar Tipps: Was in die Altkleidersammlung kommt, wird sortiert und was nicht tragbar ist, wird zu Filzmatten, Putzlappen oder ähnlichen downgecycelt. Alles gut! Ergebnis: Es kam wieder eine Kiste mit Kleidung dabei raus, die ich nun der Flüchtlingshilfe geben werde, und ein Beutel mit Kleidung, die künftig vielleicht in einem teuren Sportwagen mitfahren darf. Win-Win-Win!

Donnerstag, 3. September 2015

Vierzigster Schritt: Von MeiBoxen und Kleiderbügeln

Mehrweger unter sich
Es gibt viele Dinge in meinem Leben, die mir noch nicht eingefallen sind zu machen. Beispielsweise kam ich noch nie auf die Idee, mein eigenes Wasser mit ins Schwimmbad zu nehmen oder eine Tragetasche zu kaufen, um den gekauften Rucksack nachhause transportieren zu können. Auch wollte mir noch nie einfallen, mit dem Auto zum Taxistand zu fahren und dem Taxifahrer anzubieten mich bei laufendem Taxameter doch einfach mit dem Taxi dahin zu begleiten, wo ich gerne von ihm hingefahren worden wäre, wenn ich kein Auto dabei gehabt hätte. Da ist mir wohl einiges entgangen, aber ich bin ja noch jung. Die Produktentwicklung bei tegut scheint solche Mitarbeiter andererseits anzuziehen. Anders kann ich mir nicht erklären, wie jemand auf die Idee kommen kann, Mehrweg-Eier-Boxen aus Plastik produzieren zu lassen. Ob schon aufgefallen ist, dass die vermeintlichen Einweg-Papp-Eierboxen, in denen die Eier ansonsten angeboten werden, die noch dazu kompostierbar sind, ruckzuck Mehrweg-Papp-Eierboxen werden, sobald man sie *trommelwirbel* mindestens ein zweites mal benutzt, um mindestens einmal losen Eier darin zu erwerben und nachhause zu transportieren. Ich gehe ja gerne dort einkaufen, aber das ist nicht nur nicht sehr nachhaltig und läuft der Firmenphilosophie völlig zuwider, es ist auch noch, na ja, unnnötig? Unsinnig? Un...d ein Grund mal wieder eine Email an den Kundenservice zu schreiben. Hatte mit den Teebeuteln ja schon Spaß gemacht. Wer macht mit? :) info@tegut.com

True Metal, People! (in einem tegut-Leinenbeutel)
Als ich vor wenigen Monaten meinen Kleiderschrank reduziert hatte und zwei große Kisten Kleidung sinnvollerem Dasein zuleiten konnte, als ungetragen in meinem Schrank zu hängen, fielen mir immer wieder diese Metallkleiderbügel in die Hände. Kein Plastik, immerhin, aber gewiss auch unsinnig, sie ohne ein Hemd tragen zu lassen, in meinem Schrank zu wissen sowie ganz gewiss zu resourcenintensiv, um sie in den Alt-Eisenmüll zu geben. Ich stelle mir vor, dass die Dinger von Recyclinghof gesammelt, dann abgeholt und im Hochofen eingeschmolzen, von einer weiteren Maschine zu Draht geformt und zuletzt von einer Dritten zu *zweiter Trommelwirbel* Kleiderbügeln gemacht werden, die ich meine sauberen Hemden tragend dann wieder von den Mitarbeitern meiner Reinigung ausgehändigt bekomme. Ja, das ist auch Recycling. Vor allem ist es aber auch ein Kreislauf, der besser nach Schilda passt, als hierher! Ich habe sie zusammengepackt und der Reinigung geradewegs wieder zurück gegeben. Erst wussten die Damen nicht, was ich wollte. Dann wurde ich angeschaut, als müssen man ganz langsam mit mir sprechend. Dann kam ein wissendes Lächeln. Ich glaube, sie fanden's gut!