Samstag, 8. Februar 2014

Fünfter Schritt: Bewusst einkaufen

"Lassen Sie's einfach  hier reinfallen. Danke!"
Heute auf dem Speiseplan: Ragout aus Paprika im Plastikmantel an Kartoffeln in einem Netz aus Plastik. Dazu Tomaten im Plastikbett. Ich sehe ja ein, dass der Supermarkt möglichst bequem für den Kunden sein will. Er soll nicht darüber nachdenken müssen, wie viel er wirklich braucht oder gar einzeln mit seinen ungewaschenen klebrigen Patsch-Händen Gemüse vom Wühltisch in seinen Gitterwagen klauben, sondern schlicht einmal zulangen und eine normierte Anzahl mitnehmen können. Dann hält er sich auch nicht so lange an der Kasse auf, um seine Beute wiegen zu lassen. Mehr als überdenkenswert. Slow Food passt gut zu Slow Shopping, sage ich mir, also gehe ich nun überwiegend auf den Wochenmarkt, der zweimal wöchentlich in Friedberg stattfindet. Ich habe meinen Stoffbeutel dabei, der freundliche Händler hinter dem reichhaltigen Stand packt mir mein Obst und Gemüse in der gewünschten Zahl dort hinein – ich darf es mir sogar aussuchen und *trommelwirbel* selbst nur eine Zuckerschote kaufen, wenn ich wollte –, und auch meinen Käse hole ich dort; nur umwickelt von Papier. Prima. So habe ich mir das vorgestellt. Hast verloren, Plastik-Gemüseverpackung! Das Einkaufen dauert allerdings fast doppelt so lang, weil ich ständig Bekannte und Freunde treffe. Und das ist gut so!


Zwei meiner besten Freunde am Morgen
Übrigens habe ich jetzt im REWE-Markt – nein, ich kehre den Supermärkten nicht völlig den Rücken – meinen täglichen Gemüsesaft doch noch in einer Glasflasche gefunden. Die Firma Heil aus dem Taunus, lokal also, bietet ihn an. Und lokal ist wichtig, wenn man auf Plastik verzichten will, denn Glas versaut seine Ökobilanz über sein Gewicht, gleichwohl es im Vergleich zu PET doppelt so oft wiederverwendet wird. Je geringer die Transportstrecke zum Konsumenten ist, desto mehr gleicht sich Glas an die Ökobilanz von Mehrweg-PET an. Glas von um die Ecke schlägt sicher PET von kurz hinter ADW, und beide schlagen gewiss Einweg-PET um Längen. Einleuchtend und leicht zu merken. Ich merk’s mir, und der Gemüsesaft trifft meinen Geschmack sogar besser als der vom Aldi im Tetra-Pak, den ich sonst immer hatte, was hoffentlich nicht mehr dem ITX geschuldet ist.

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